Handy in der Badewanne versenkt, im Regen erwischt oder im Spülbecken gelandet? Der Reflex heißt oft: Reis. Die Wahrheit: Er frisst nur Zeit – und manchmal auch Ihre Daten.
Nicht tippen, nicht fluchen – atmen. Die Uhr tickt.
Reis hilft nicht: was wirklich passiert
Reis ist nutzlos, weil Wasser und Strom eine gefährliche Freundschaft eingehen, bevor ein Korn überhaupt merkt, dass es feucht wird; in einem modernen Smartphone sitzen Dichtungen, Mikrokanäle, winzige Bauteile, und sobald Feuchtigkeit und Spannung sich treffen, entstehen Korrosionspunkte, die wie Rost in Zeitraffer arbeiten, während Reis außen rumliegt und eine schöne Geschichte erzählt, die leider nicht trocknet. Es geht nicht um Körner, sondern um Kontrolle: Stromfluss stoppen, Eintrittswege öffnen, Feuchte entkommen lassen, noch bevor chemische Reaktionen das Innere irreparabel anfressen.
Ein Beispiel aus der Werkstattpraxis: Lara ließ ihr Handy beim Zähneputzen ins Waschbecken fallen, legte es über Nacht in eine große Schüssel Reis, postete morgens sogar ein Foto davon, und doch startete es am nächsten Tag nur noch mit einem zarten Flimmern, weil die Zeit im Reis keine Reaktion rückgängig machte, sondern Korrosion an den Display-Steckern ungestört arbeiten ließ; der Techniker zeigte die grünlichen Spuren wie kleine Landkarten des Pechs. Laut mehreren Reparaturexperten steigt die Rettungschance drastisch, wenn das Gerät in den ersten Minuten stromlos ist und Feuchtigkeit aktiv herausgeführt wird, nicht wenn es in einem Kranz aus Küchenware ruht.
Physik ist hier gnadenlos simpel: Kapillaren behalten Wasser, bis ein Druckgefälle oder Verdunstung es wirklich abtransportiert, und Reis saugt Feuchte aus der Luft nur sehr langsam, während im Handy abgeschlossene Räume existieren, in denen die Luft gesättigt bleibt und nichts entweichen kann; Silikagel arbeitet schneller, Druckluft richtet Schaden an, Hitze verzieht Kleber, und Reiskörner hinterlassen Staub und Stärkepartikel, die sich fein säuberlich in Lautsprecher und Ports kuscheln und spätere Defekte wahrscheinlicher machen. Trocknen heißt nicht: danebenlegen – Trocknen heißt: Weg nach draußen schaffen.
Die echte Erste Hilfe – Schritt für Schritt
Erster Schritt ist immer der gleiche: sofort aus dem Wasser, nicht schütteln, sondern sanft nach unten halten, damit das Wasser ablaufen kann, und dann konsequent ausschalten – Strom aus, Wasser raus; Hülle ab, SIM- und SD-Karten heraus, Tücher auflegen, nicht reiben, nur abtupfen, Ports nach unten, damit die Schwerkraft mithilft, und dann das Gerät auf eine Kante stellen, damit der Weg frei bleibt. Wenn verfügbar, kalte Luft aus einem Ventilator blasen lassen, kein Föhn, keine Heizung, kein Ofen.
Salzwasser und Seifenwasser sind fieser als reines Leitungswasser, weil Salze und Tenside leitfähige Rückstände hinterlassen; wer mutig ist und Isopropylalkohol (mindestens 90 %) hat, kann Ports kurz spülen, damit Salz herausgetragen wird, danach wieder trocknen lassen, ansonsten mit destilliertem Wasser abspülen, falls das Gerät ohnehin nass ist, denn weniger leitfähig schlägt mehr; Geduld ersetzt Hektik. Wir kennen alle diesen Moment, in dem die Finger zum Einschaltknopf wandern, nur um “kurz zu prüfen”, ob es noch lebt – lassen Sie es, denn genau dieser Test kann die letzte sichere Leiterbahn grillen. Seien wir ehrlich: Niemand wartet gerne zwei Tage, aber zwei Tage sind billiger als ein neues Handy.
Viele Fehler passieren aus Liebe und Ungeduld: laden “nur fünf Minuten”, kräftig schütteln, in Reis vergraben, oder mit Druckluft in die Öffnungen blasen, wodurch Wasser tiefer gedrückt wird, statt zu helfen; planen Sie lieber eine echte Trocknungsphase von 24 bis 48 Stunden mit Silikagel-Beuteln oder Trockenperlen in einer verschlossenen Box ein, das ist unspektakulär, aber effektiv.
“Wasser zerstört selten auf den ersten Blick – Strom in nassen Bauteilen tut es in Sekunden,” sagt ein erfahrener Smartphone-Techniker, der jede Woche Beutel mit Reis und kaputten Platinen sieht.
- Keine Panik, ausschalten, nicht drücken.
- Hülle, Karten, Zubehör ab, trocken tupfen.
- Ports nach unten, Ventilator kalt, kein Föhn.
- Silikagel-Box 24–48 Stunden, nicht früher testen.
- Bei Salzwasser: Isopropyl oder destilliertes Wasser spülen.
Nach 24–48 Stunden: behutsam testen, klug entscheiden
Wenn das Warten vorbei ist, prüfen Sie von außen: Sind Ports sauber, riecht es nach Elektronik, zeigt die Flüssigkeitsanzeige im SIM-Schacht Rot oder Rosa, wirken Kamera und Lautsprecher trocken, sitzt kein sichtbarer Tropfen in der Linse; starten Sie erst dann ohne Kabel, hören Sie auf ungewöhnliche Geräusche, fühlen Sie auf Wärmeentwicklung, und geben Sie dem System ein paar Minuten, um zu booten. Läuft es, laden Sie sachte mit einem langsamen Netzteil, testen Sie Mikrofon, Lautsprecher, Vibration, Kamera, Touch, und machen Sie sofort ein Backup, denn Geduld rettet Daten, aber Daten wollen trotzdem doppelt leben.
Merken Sie Glitches wie Flackern, kein Ton, Ladeprobleme oder spontane Reboots, stoppen Sie jeden weiteren Test, trennen Sie das Gerät vom Strom und gehen Sie in eine Werkstatt, denn Korrosion frisst sich sonst weiter wie ein stiller Termitenhügel; bei Toilettenfällen oder stark verschmutztem Wasser ist eine professionelle Reinigung mit Ultraschall und Reinigungsbädern oft die einzige Chance. Garantie deckt Wasserschäden bei den meisten Marken nicht, auch wenn IP-Zahlen sicher klingen, weil Dichtungen altern, Stöße Spalten öffnen und Lebensrealität anders tickt als Labore.
Reis war nie die Rettung, er war nur ein freundlicher Mythos aus der Zeit von Tupperdosen und Küchen-Tricks, der sich zäh hielt, weil er nach Hoffnung klingt; echte Rettung ist ein Set aus einfachen Gesten, Klarheit im Kopf und dem Mut, für zwei Tage nichts zu tun außer trocken lassen. Wer das einmal erlebt hat, rüstet sich für das nächste Mal: ein Beutel Silikagel im Schrank, Isopropyl im Bad, eine kleine Box mit Deckel, und die Regel, das Handy nicht im Badewannenrand zu parken. Erzählen Sie diese Geschichte weiter – sie spart Geld, Nerven und Sonntage im Reparaturladen.
| Kernpunkt | Detail | Interesse für den Leser |
|---|---|---|
| Reis-Mythos | Reis trocknet zu langsam, verteilt Staub und stoppt Korrosion nicht | Warum der berühmte Küchen-Trick mehr schadet als nützt |
| Erste Hilfe | Ausschalten, abtupfen, Ports nach unten, Silikagel statt Hitze | Konkrete Schritte, die das Handy wirklich retten können |
| Salzwasser-Fall | Kurz mit Isopropyl oder destilliertem Wasser spülen, dann trocknen | Spezialfall sicher lösen, statt den Schaden zu vergrößern |
FAQ :
- Hilft Reis wirklich beim Trocknen meines Handys?Nein, Reis bindet Luftfeuchtigkeit langsam und erreicht die feuchten Hohlräume kaum; Silikagel, Schwerkraft und Zeit sind die bessere Kombination.
- Wie lange soll ich das Smartphone trocknen lassen?Mindestens 24 Stunden, besser 48 Stunden; je länger das Gerät wirklich trocken liegt, desto geringer das Risiko von Spätschäden.
- Darf ich einen Föhn oder Heizkörper verwenden?Nein, Hitze verzieht Dichtungen und treibt Feuchtigkeit tiefer ins Gerät; nutzen Sie nur kühle Luft von einem Ventilator.
- Was tun bei Salzwasser oder Seifenwasser?Wenn es ohnehin nass ist: kurz mit Isopropylalkohol (≥90 %) oder destilliertem Wasser spülen, dann klassisch trocknen; Salzrückstände sind leitfähig und gefährlich.
- Mein Handy ist IP68 – bin ich sicher?IP-Zertifizierung gilt für Laborbedingungen, Dichtungen altern, Stöße öffnen Spalte; Schutz hilft, ersetzt aber keine vorsichtige Erste Hilfe.









