Comeback mit Spaltung: Die Gen Z belebt einen der heftigsten Trends der 2000er neu

Comeback mit Spaltung: Die Gen Z belebt einen der heftigsten Trends der 2000er neu

Zwischen Nostalgie, Streit um Stilhoheit und Selfie-tauglicher Asymmetrie macht Gen Z aus einer Haarlinie ein Statement. Das Comeback trifft einen empfindlichen Nerv.

Es ist 8:19 Uhr in der S-Bahn, und drei Teenager beugen sich über einen kleinen Spiegel, der auf einer Bauchtasche balanciert. Eine Hand zieht mit dem Stielkamm eine Linie weit über die Schläfe, die andere zupft Glanzspray in einen glänzenden Schwung. Ein kurzer Blick zur Tür, dann dieses selbstsichere Kopfnicken: „Deep side part, heute wieder.“ Ein paar Sitze weiter streicht eine Mittdreißigerin ihren Mittelscheitel glatt, beobachtet, lächelt, unsicher, ob das jetzt wieder „so“ getragen wird. Die Luft vibriert ein bisschen, wie früher in den Umkleiden vor der Schuldisco. Und dann kippt der Scheitel die Stimmung.

Der Trend kehrt zurück – mit Haltung

Der 2000er-Seitenscheitel ist nicht einfach Kopie, er ist Kommentar. Gen Z trägt ihn nicht, um zurückzuspulen, sondern um zu zeigen, wie man heute mit Vergangenheit spielt. Die Linie sitzt tiefer, der Schwung ist weicher, die Ironie sichtbarer.

Auf TikTok laufen Tutorials im Akkord: Haarklammern, die nach zwei Songs wieder raus müssen; Blowout-Bürsten, die wie eine Trophäe in die Kamera gehalten werden. Friseursalons erzählen von Wochenenden, an denen plötzlich jede zweite Person „bitte mit viel Schwung“ sagt. In Düsseldorf filmt Leila, 19, wie sie den Seitenscheitel für die Uni testet und später fürs Date stärker dramatisiert – das Video endet mit einem Grinsen, das mehr sagt als jeder Hashtag.

Warum dieser Hype jetzt? Y2K-Nostalgie ist aus dem Kitsch-Modus in die Remixe-Phase gerutscht. Asymmetrie fotografiert sich aufregender als perfekte Mitte, und das Netz liebt Gesichter, die sich bewegen und Schatten werfen. Der tiefe Scheitel macht Köpfe lebendig, er rahmt Wangenknochen, er versteckt und zeigt gleichzeitig. *Ein kleiner Winkel, ein großer Effekt.*

So stylt Gen Z den 2000er-Scheitel heute

Der genaue Punkt entscheidet: Orientier dich am äußeren Rand deiner Augenbraue und setz den Kamm einen Fingerbreit darüber an. Mit dem Stiel leicht durchziehen, Strähne rüberlegen, dann gegen den Strich föhnen – genau hier entsteht der Lift. Ein Klecks leichter Schaumfestiger an den Ansatz, beim Auskühlen mit zwei Klammern fixieren, am Ende ein Hauch Glanz statt hartem Halt.

Fehler, die immer passieren: zu viel Spray und der Schwung fällt als Brett. Zu heißes Glätteisen, und plötzlich fehlt jede Bewegung. Mal ehrlich: Niemand föhnt das jeden Tag minutiös nach. Besser: an Tag 1 gründlich stylen, an Tag 2 nur auffrischen – ein bisschen Trockenshampoo am Ansatz, Strähne anheben, kurz mit kalter Luft fixieren. Bei Wellen oder Locken die natürliche Richtung nutzen, nicht dagegen arbeiten.

Viele fragen: Darf ein tiefer Seitenscheitel bei dünnem Haar? Ja, sagt die Kölner Hairstylistin Rima:

„Je tiefer der Scheitel, desto mehr Illusion von Fülle – solange die Längen leicht bleiben und nicht kleben.“

Für schnelleres Gelingen hilft ein kleiner Spickzettel:

  • Tiefer Seitenscheitel = Ansatzlift durch Kaltföhn und Klammern.
  • Y2K-Revival = Glanz, aber beweglich – Öltropfen statt Lackschicht.
  • Heatless Volume = Nachtrollen mit Samtwicklern, morgens nur entwirren.

Ein Scheitel, der Generationen reden lässt

Wir kennen alle diesen Moment, wenn ein alter Look plötzlich wieder in der Stadt auftaucht und man sich fragt: Bin ich zu spät oder genau richtig? Der tiefe Seitenscheitel triggert Gefühle, weil er nach Schule riecht, nach MSN-Messenger, nach dem Mut, eine Strähne vor die Welt zu ziehen. Er erzählt von damals, aber zeigt zugleich, wie sicher die neue Trägerin heute ist.

Zwischen Selfie-Kultur und Sehnsucht nach Echtheit wird er zum kleinen Protest gegen die perfekte Mitte. Er erlaubt kleine Unsauberkeiten, genau darin liegt sein Charme. Das Gesicht wirkt nicht symmetrisch „richtig“, sondern lebendig – und dieser Unterschied steckt in vielen Timelines einen Funken an.

In den Feeds sieht man zwei Lager, die lustigerweise ineinander übergehen. Die Mittelscheitel-Fraktion feiert Ruhe und Klarheit, die Seitenscheitel-Crew feiert Bewegung und Drama. Niemand muss wählen, die Tage sind lang genug für beides. Manchmal braucht es nur das Umlegen einer Linie, um die eigene Stimme wieder zu hören.

Was das Comeback erzählt – über uns

Mode ist nie nur Stoff, Haare nie nur Keratin. Ein Seitenscheitel kann eine Brücke sein zwischen den Unsicherheiten von gestern und der gelassenen Haltung von heute. Ausgerechnet dieser 2000er-Trend zeigt, wie Generationen sich necken, voneinander lernen, und am Ende zusammen in der Bahn Spiegel teilen.

Es geht um Kontrolle und um Loslassen. Die Linie lenkt, der Schwung entgrenzt, beides gleichzeitig macht Spaß. Wer will, testet, korrigiert, lacht über missratene Versuche und postet das Ergebnis trotzdem. So entsteht ein kleiner Mutkreislauf, der mehr ist als ein Hairstyling-Tipp.

Ob der tiefe Seitenscheitel bleibt, wird weniger durch Kalender als durch Gefühle entschieden. Manche Looks kleben, andere ziehen weiter, dieser hier pendelt zwischen Erinnerung und Gegenwart. Wer sich fragt, was daran provoziert, merkt beim Probieren: Eigentlich ist es die eigene Wahrnehmung, die sich verschiebt – und genau darin liegt das Gesprächspotenzial.

Kernpunkt Detail Interesse für den Leser
Rückkehr des tiefen Seitenscheitels Gen Z mixt Y2K-Nostalgie mit ironischer Leichtigkeit Verstehen, warum der Look plötzlich überall ist
Methoden, die funktionieren Ansatzlift mit Kaltföhn, leichter Schaum, Glanz statt Härte Schnelle Schritte für sichtbares Volumen ohne Masken-Effekt
Mehr als Styling Der Scheitel als kleines Generationssignal Einordnen, was der Trend über Haltung und Selbstbild sagt

FAQ :

  • Ist der tiefe Seitenscheitel bei runder Gesichtsform geeignet?Ja, die Asymmetrie streckt optisch. Den Scheitel nicht zu extrem setzen und die vordere Strähne weich auslaufen lassen.
  • Funktioniert der Look auch bei Locken?Klar. Mit Diffusor trocken, Scheitel mit den Fingern ziehen, nur am Ansatz etwas Schaum – in die Längen lieber ein leichtes Öl.
  • Wie halte ich Volumen ohne steifen Lack?Mit Ansatzspray vor dem Föhnen, Kaltluft zum Fixieren und einem Hauch Glanzserum. Bewegung bleibt, Halt auch.
  • Kann ich zwischen Mittel- und Seitenscheitel wechseln?Ja. Abwechslung beugt Scheitelbruch vor. Die Kopfhaut mag Bewegung, die Bilder auch.
  • Welche Tools lohnen sich wirklich?Ein Stielkamm, zwei Klammern, eine Rundbürste. High-End ist nett, aber nicht Pflicht – dein Handgelenk macht den Unterschied.

2 Gedanken zu „Comeback mit Spaltung: Die Gen Z belebt einen der heftigsten Trends der 2000er neu“

  1. Je ne pensais pas retenter le coté très profond, mais vos tips Kaltföhn + mousse légère = volume sans carton. Merci pour l’astuce des klemmen pendant le refroidissement, ça change tout pour mes cheuveux plats !

  2. On adore appeler ça un „statement“, mais est-ce que ce n’est pas surtout la nostalgie qui parle? Dans la vraie vie, qui a le temps de recommencer à 7h du mat avec stielkamm, blowout-brosse et sérum? J’aime l’idée du Scheitel comme mini-manif, pourtant la frontière entre cool et figé est fine: trop de spray = casque. Peut-être que le vrai trend, c’est d’assumer le chaos maîtrisé…

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen