Ein vertrauter Name aus dem Drogerieregal hat Insolvenz angemeldet. In den Filialen von Rossmann und dm stehen die Produkte weiterhin im Regal – und viele fragen sich, was das jetzt konkret bedeutet.
Eine Mutter bückt sich nach der Kindercreme, ein junger Mann tippt Preise in die dm‑App, zwei Freundinnen diskutieren über Duftnoten. Dann rutscht ein Satz über den Gang: “Hast du gehört? Die Firma ist insolvent.” Die Köpfe drehen sich, die Blicke wandern zu einem bekannten Logo. Keiner nimmt es gerne in den Mund, dieses schwere Wort. Ein Mitarbeiter streift mit dem Wagen vorbei, nickt freundlich, sagt nichts. Das Regal wirkt plötzlich wie eine Bühne, die Produkte wie Darsteller, die weiterspielen, obwohl hinter dem Vorhang etwas knirscht. Manchmal fühlt sich ein vertrauter Markenname wie ein Anker in einem vollen Alltag an. Ein Anker, der heute ein bisschen wackelt. Und alle warten auf den nächsten Satz.
Was die Insolvenz jetzt wirklich bedeutet
Die Nachricht vom Insolvenzantrag eines bekannten deutschen Herstellers trifft viele, die regelmäßig bei Rossmann und dm einkaufen. Auf den ersten Blick ist nichts anders: Die Flaschen stehen da, als wäre nichts passiert. **Die Produktion läuft, solange das Verfahren Luft verschafft.** Das ist der Punkt, der oft untergeht. Insolvenz heißt in Deutschland meist: sanieren, Strukturen ordnen, Gläubiger an einen Tisch holen. Kunden sehen in dieser Zeit weiter volle Regale – höchstens mit wechselnden Aktionspreisen. Hinter den Kulissen geht es um Finanzen, nicht um die Rezeptur. Für das Shampoo, die Creme, das Waschmittel zählt, was vorne rauskommt: Qualität, die man erkennt, und ein Preis, der Sinn ergibt.
Eine Szene aus einer Rossmann‑Filiale in Hannover: Nina, 34, greift zur Lieblingscreme. Daneben klebt ein gelber Aufkleber, “Aktion”. Sie zögert, nicht wegen des Rabatts, sondern wegen der Schlagzeile auf dem Smartphone. Wird es die Creme in drei Monaten noch geben? Solche Momente wiederholen sich in vielen Städten. Sinkende Kauflaune, gestiegene Kosten, mehr Restrukturierungen – das spüren auch Drogeriehersteller. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist zuletzt spürbar gestiegen, berichten Wirtschaftsverbände. Das ist kein Einzelfall, eher ein Symptom für einen Markt, der sich neu sortiert.
Warum trifft es ausgerechnet einen Hersteller, dessen Produkte bei dm und Rossmann so präsent sind? Energie und Rohstoffe waren teuer, Verpackungen kosten mehr, Logistik bleibt ein Brett. Gleichzeitig drücken Handelsmarken die Preise, weil sie mit Volumen punkten. Wer in dieser Zange steckt, verliert Marge – schnell und schmerzhaft. Insolvenz ist in vielen Fällen eine Strategie, um sich unter gerichtlichem Schutz neu aufzustellen. Manchmal als Eigenverwaltung, manchmal mit einem vorläufigen Verwalter. Das Ziel bleibt gleich: Zeit kaufen, Schulden strukturieren, Lieferketten stabil halten. Das Regal ist dann ein Barometer. Bleibt es voll, läuft die Sanierung. Wird es löchrig, wird es ernst.
Worauf Kundinnen und Kunden jetzt achten können
Die pragmatische Antwort auf viele Fragen lautet: ruhig bleiben und smart einkaufen. Lege dir für Lieblingsprodukte einen kleinen Puffer an – zwei Packungen statt einer, nicht zehn. Schau in die Apps von dm und Rossmann, dort tauchen Preisschwankungen oft zuerst auf. Beobachte Chargen und Haltbarkeitsdaten, wenn du empfindliche Kosmetik magst. Erstelle eine kurze Liste mit Alternativen, die du im Zweifel genauso magst. Das klingt nach Aufwand, ist es nicht. Drei Minuten am Regal, und du gehst mit einem Plan raus.
Fehler Nummer eins ist der Panikkauf. Wir kennen alle diesen Moment, in dem der Blick aufs Handy die Hand am Regal festfrieren lässt. Große Vorratskäufe klingen vernünftig, doch oft verfallen Produkte im Schrank. Hand aufs Herz: Das macht doch niemand jeden Tag. Besser: Inhaltsstoffe vergleichen. Viele Cremes und Shampoos haben ähnliche Basen, nur Duft und Verpackung variieren. **Wer die Inhaltsstoffe kennt, findet meist schnell eine Alternative.** Das nimmt den Druck aus dem Kopf und lässt dir die Freiheit, zwischen Marken und Handelsmarken zu wechseln.
Es hilft auch, die Sprache der Sanierer zu verstehen. Insolvenz ist kein Ausverkauf mit Ansage, sondern ein geordneter Prozess.
“Insolvenz ist ein Atemholen unter Aufsicht – kein Schlussstrich,” sagt eine erfahrene Restrukturierungsberaterin, die den Konsumgütermarkt seit Jahren beobachtet.
Sie meint damit: Lieferanten, Händler, Produzenten stehen in engem Kontakt, damit das Regal nicht leer aussieht. Hier ein kleiner Spickzettel für deinen nächsten Drogerie‑Rundgang:
- Signalwörter auf dem Etikett: Herstelleradresse und EAN zeigen oft Familienähnlichkeit zu Alternativprodukten.
- Preisverlauf in den Apps: So erkennst du, ob eine Aktion einmalig oder Teil eines neuen Niveaus ist.
- Haltbarkeitsdatum bei sensibler Pflege: Lieber frisch als viel.
- Kassenbon digital speichern: Für Reklamationen bleibt der Händler dein Ansprechpartner.
- Probiere klein: Reisegrößen helfen beim Umstieg ohne Risiko.
Was jetzt bleibt, wenn das Logo wackelt
Der Blick über das einzelne Regal hinaus zeigt einen Markt in Bewegung. Drogerieketten haben mächtige Eigenmarken aufgebaut, vom Shampoo bis zur Babypflege. Markenhersteller müssen dagegen wieder spürbar erzählen, warum ihre Rezeptur, ihr Duft, ihr Gefühl anders ist. **Vielleicht ist diese Insolvenz ein Weckruf, Produkte wieder einfacher, klarer, ehrlicher zu machen.** Für Kundinnen und Kunden heißt das: mehr Wahl, mehr Vergleich, manchmal auch mehr Fragen. Händler reagieren mit Aktionen, mit Sonderplatzierungen, mit Beratung. Im Hintergrund sortieren Banken, Eigentümer, Management die Zahlen. Vorne zählt die Hand am Regal, die am Ende entscheidet. Das ist die stille Kraft des Alltags. Und genau dort wird sich zeigen, wohin die Reise geht.
| Kernpunkt | Detail | Interesse für den Leser |
|---|---|---|
| Insolvenz ≠ Ende | Sanierung unter Aufsicht, Produktion kann weiterlaufen | Sicherheit beim nächsten Einkauf einschätzen |
| Regal bleibt Gradmesser | Volle Regale signalisieren stabile Lieferketten | Einfaches Signal ohne Fachchinesisch |
| Smart einkaufen | Apps, Inhaltsstoffe, kleine Vorräte, digitale Bons | Konkrete Schritte für Preis und Qualität |
FAQ :
- Trifft die Insolvenz meine Garantie oder Reklamation?Bei Käufen in der Filiale bleibt der Händler dein erster Ansprechpartner. Gesetzliche Gewährleistung läuft über Rossmann oder dm, nicht über die Buchhaltung des Herstellers.
- Sind die Produkte weiterhin sicher?Ja. Qualitätsstandards und Kontrollen gelten unverändert. Chargenfreigaben und Sicherheitsberichte sind Voraussetzung, damit Ware ins Regal kommt.
- Sollte ich jetzt Vorräte anlegen?Ein kleiner Puffer für Favoriten ist sinnvoll. Hamstern bindet Geld und führt oft zu Verfall im Schrank. Besser gezielt und frisch kaufen.
- Gibt es bald große Rabatte?Möglich sind Aktionen, wenn Bestände gedreht werden. Dauerhafte Preissenkungen hängen davon ab, wie die Sanierung läuft und welche Konditionen Handel und Hersteller vereinbaren.
- Wie finde ich eine ähnliche Alternative?Vergleiche INCI‑Listen, Hauttyp‑Hinweise und Texturen. Schau auf Herstelleradresse und EAN‑Blöcke – oft weisen sie auf nahe Verwandtschaft in Rezepturen hin.










On dramatise souvent l’insolvabilité, mais ici c’est surtout une procédure de réorganisation. Tant que les rayons restent pleins, j’achète. Et pour les réclamations, c’est bien Rossmann/dm qui gère. J’aimerais d’avantage de transparence sur les prix et la marge, quand même.