Kalk, Waschmittelreste, ein leiser Muff – und dann diese ratlose Suche nach dem Gestank. Ihre Waschmaschine hat längst ein Gegenmittel eingebaut: eine versteckte 2-Tasten-Funktion, über die kaum jemand spricht.
Ein süßlich-fauliger Hauch, kaum merklich erst, kroch aus der Trommel, als hätte sich irgendwo ein nasser Handtuchgeist verheddert. Ich blätterte durchs Handbuch, scrollte durch Foren, und da stand es plötzlich: Ein eigener Reinigungsmodus, der sich nur per Tastendruck-Kombi zeigt und dann still seinen Job macht. Ich drückte, hielt, wartete – die Anzeige sprang um, die Trommel lief leer, heiß, gründlich. Als die Tür später öffnete, roch die Luft nach Nichts, und das fühlte sich richtig an. Zwei Tasten.
Warum Ihre Maschine heimlich leidet
Die meisten von uns waschen bei 30 oder 40 Grad, sparen Energie, sparen Zeit. In der Trommel sammeln sich dabei unbemerkt feine Reste: Tenside, Weichspüler, Hautschuppen, Kalk. Sie bilden einen zähen Film in Falten und Schläuchen, der irgendwann müffelt und Flecken oder graue Schlieren auf heller Wäsche hinterlässt.
Wir kennen alle diesen Moment, in dem eine frisch gewaschene Ladung nicht frisch riecht. Eine Leserin aus Köln erzählte mir, sie habe schon Dichtungen getauscht und Spezialreiniger probiert – ohne Erfolg. Erst als sie das versteckte Selbstreinigungsprogramm startete, war der Geruch weg und blieb weg. Der Unterschied war spürbar, obwohl man nichts sieht.
Hinter dem Phänomen steckt einfache Physik und Biologie. Warmes, feuchtes Milieu plus Nährstoffe ergeben einen Biofilm – die perfekte WG für Mikroorganismen. Hartes Wasser baut zusätzlich Kalkschichten auf, in denen sich dieser Film festkrallt. Genau hier setzt die Selbstreinigung an: hohe Temperatur, längere Laufzeit, gezieltes Spülen der kritischen Zonen, ohne Wäsche, ohne Schaumorgien.
Die 2-Tasten-Methode: So startet die versteckte Selbstreinigung
Viele moderne Modelle verstecken den Modus “Drum Clean”, “Tub Clean” oder “Selbstreinigung” hinter einer Tastenkombi. Häufig genügt es, zwei Tasten wie Start/Pause + Temperatur oder Schleudern + Option 3 Sekunden zu halten, bis die Anzeige wechselt. Dann läuft ein leerer, heißer Reinigungszyklus, speziell für Ablagerungen.
So gehen Sie vor, kurz und klar: Trommel vollständig leeren, Flusensieb checken, Waschmittelschublade leerräumen. Maschine einschalten, die zwei Tasten Ihrer Marke drücken und halten, bis “Drum Clean” erscheint. Start drücken, Türe einen Spalt offen lassen, wenn alles fertig ist. Wer kein solches Programm findet, wählt Koch-/Bunt 90 °C leer – mit Sauerstoffbleiche oder Zitronensäure statt Weichspüler. Seien wir ehrlich: Niemand macht das jede Woche.
Typische Fehler sind schnell behoben. Nie mit Wäsche starten, kein Mix aus Chlor und Säure, nicht literweise Essig – das mag Dichtungen gar nicht.
“Die versteckte Selbstreinigung ist wie die jährliche Inspektion des Autos: Selten spektakulär, aber sie verhindert den großen Ärger,” sagt mir ein Servicetechniker, der täglich Maschinen öffnet.
- Nie mit Wäsche kombinieren.
- Vorher Flusensieb und Gummi-Falten säubern.
- Zitronensäure (5–10 %) oder Sauerstoffbleiche statt Essig.
- Tür und Schublade nach dem Lauf offen lassen.
- Alle 20–40 Waschgänge wiederholen.
Was bleibt: Pflege-Rhythmus, Wasserhärte, kleine Routinen
Wenn die Maschine einmal tief durchgeatmet hat, lebt es sich entspannter. Ein fester Rhythmus hilft: Selbstreinigung einmal im Monat oder nach 20–40 Waschgängen, je nach Wasserhärte und Gewohnheiten. Wer viel bei niedrigen Temperaturen wäscht, braucht das öfter. Wer konsequent dosiert, die Tür leicht geöffnet lässt und das Waschmittelfach ab und zu mit warmem Wasser ausspült, gewinnt Zeit bis zur nächsten Kur. Ein Blick in die Anleitung klärt die genaue Tastenkombi Ihres Modells – sie ist kein Geheimwissen, bloß gut versteckt. Die kleine Routine macht den Unterschied und spart am Ende sogar Geld. Es ist erstaunlich, wie still eine Maschine arbeiten kann, wenn sie in Ruhe sauber bleibt. Vielleicht sprechen wir zu wenig darüber, weil es so unspektakulär ist. Und doch löst es ein Problem, das jeder kennt.
| Kernpunkt | Detail | Interesse für den Leser |
|---|---|---|
| 2-Tasten-Selbstreinigung | Tastenkombi wie Start/Pause + Temperatur; Anzeige “Drum Clean” | Schnelle Lösung ohne Chemie-Experiment |
| Tiefenreinigung bei 90 °C | Leerlauf, 60–90 Min., mit Sauerstoffbleiche oder Zitronensäure | Biofilm und Kalk lösen sich nachhaltig |
| Prävention im Alltag | Tür/Schublade offen, richtig dosieren, Sieb und Gummi pflegen | Längere Lebensdauer, keine Gerüche, bessere Waschleistung |
FAQ :
- Welche zwei Tasten sind es konkret?Das variiert je nach Marke. Häufig Start/Pause + Temperatur oder Schleudern + Option 3 Sekunden halten, bis “Drum Clean/Tub Clean” erscheint. Blick ins Handbuch oder ein kleiner Aufkleber in der Tür hilft.
- Darf ich Essig verwenden?Sparsam, wenn überhaupt. Essig kann Gummiteile angreifen. Besser sind Zitronensäure (5–10 % in Wasser gelöst) oder Sauerstoffbleiche. Niemals mit Chlorreiniger mischen.
- Wie oft sollte ich die Selbstreinigung starten?Alle 20–40 Waschgänge oder etwa monatlich. Bei Hartwasser, viel Weichspüler oder vorwiegend Kaltwäsche eher häufiger.
- Schadet ein 90-Grad-Leerlauf der Maschine?Nein, die Geräte sind dafür ausgelegt. Ein gelegentlicher heißer Leerlauf mit geeigneten Reinigern schont auf Dauer sogar Dichtungen und Lager – nur eben nicht täglich.
- Ich finde kein Selbstreinigungsprogramm – was nun?Alternative: Koch-/Bunt 90 °C leer, mit 1–2 EL Sauerstoffbleiche oder 1–2 EL Zitronensäure. Dazu manuell: Faltenbalg abwischen, Flusensieb reinigen, Waschmittelschublade heiß ausspülen. Ergebnis: sauber und neutral.









