Zwei Äpfel lagen auf der Arbeitsplatte, das Messer daneben, der Airfryer brummte noch warm vom Mittag. Ich schnitt dicke Ringe, zog sie durch einen schnellen Teig aus Mehl, Ei und Sprudel, legte sie in den Korb, hörte den Föhnwind der Heißluft und roch nach vier Minuten etwas, das nach Kirmes klang. Seien wir ehrlich: Frittieröl riecht zwei Tage, die Sehnsucht nach warmem Apfelduft aber nur zehn Minuten. Die Krapfen kamen heraus wie kleine Kissen, an den Rändern gold, in der Mitte weich, Zimtzucker klebte an den Fingern, jemand am Tisch grinste mit dem Mund voller Kruste. Ich dachte kurz an meine Oma und an ihren Topf mit siedendem Fett, an die Ungeduld und die Brandblasen, und beschloss, dass ich ab jetzt nicht mehr warten muss. Das Geheimnis passt in eine Schublade.
Warum Apfelkrapfen im Airfryer plötzlich Sinn ergeben
Vielleicht war der Airfryer lange das Gerät für Pommes und panierte Reste, praktisch, aber nicht sexy. Bei Apfelkrapfen kippt das Bild, denn das Prinzip der Heißluft macht aus einem simplen Apfelring den schnellsten Jahrmarkt der Welt: wenig Fett, viel Umluft, punktgenaue Hitze. **Das Ergebnis: außen knusprig, innen saftig, rundum Jahrmarkt-Glück.** Wer jemals gesehen hat, wie Zimtzucker in die kleinen Poren eines frisch gebackenen Teigs schmilzt, versteht sofort, warum hier niemand über Nährwerttabellen spricht. Diese Krapfen fühlen sich an wie eine Belohnung für Tage, an denen man einfach nur gut zu sich sein will.
Eine Freundin erzählte neulich, wie ihre Tochter die Runden aus dem Apfel stanzte, als wären es kleine Planeten, und sie dann wie Raketen in die Schublade schob. In der Kita sprachen am nächsten Tag zwei Erzieherinnen über den “Apfel-Donut”, und das Wort blieb hängen, weil es so naheliegt. In vielen Küchen ist der Airfryer innerhalb kurzer Zeit vom Gimmick zum Arbeitstier geworden, auch weil er Momente wie diesen möglich macht: spontan, leise, ohne großen Aufwasch. Wer nach dem Abendessen noch kurz Platz übrig lässt, weiß, dass sieben Minuten Geduld eine ziemlich süße Währung sind.
Technisch passiert etwas Schönes: Heißluft umspült den Teig gleichmäßig, die Oberfläche trocknet schnell an, darunter bleibt Feuchtigkeit gebunden – genau das, was wir bei Obst wollen. Der Apfel gibt Zucker ab, ein Hauch Karamell entsteht, das Pektin stabilisiert die Struktur, sodass der Ring beim Abbeißen nicht bricht, sondern nachgibt. Der Teig selbst kann schlanker sein als in der Pfanne, weil hier nicht das Fett Wärme trägt, sondern Luft – das spart Kalorien, vor allem aber Schwere. Am Ende geht es um Balance: genug Hitze für Farbe, genug Zeit für Durchzug, genug Luft für Leichtigkeit.
So gelingen Apfelkrapfen aus dem Airfryer – Schritt für Schritt
Los geht’s mit zwei säuerlichen Äpfeln, gern Boskoop, Elstar oder Jonagold. Schälen ist optional, Kerngehäuse mit einem Ausstecher entfernen, dann 1–1,5 cm dicke Ringe schneiden und mit einem Spritzer Zitrone benetzen. Teig: 120 g Mehl, 1 Ei, 140 ml Sprudel oder Milch, 1 TL Backpulver, Prise Salz, 1 EL Zucker, kurz rühren, 10 Minuten ruhen. Airfryer auf 185–190 °C vorheizen, Korb leicht ölen oder ein gelochtes Backpapier einlegen. Ringe durch den Teig ziehen, abtropfen lassen, 6–9 Minuten backen, nach der Hälfte wenden, mit Zimtzucker bestäuben. **So gelingt der Kerntrick: dicke Ringe, dünner Teig, hohe Hitze.**
Fehler, die fast alle einmal machen: den Korb zu voll packen, Teig zu dick anrühren, Zimtzucker zu früh aufstreuen. Wir kennen alle diesen Moment, in dem Ungeduld die Küche übernimmt und die zweite Ladung plötzlich besser schmeckt als die erste. Lass dem Teig Zeit, zögere nicht beim Vorheizen, wende nicht zu spät, halte die Ringe kurz mit Küchenpapier trocken, wenn der Apfel sehr saftig ist. *Die zweite Ladung wird immer besser als die erste.* Und wenn mal ein Krapfen etwas blass bleibt, ist das kein Drama, sondern ein Lernzettel mit Zimtduft.
Wer mag, gibt 1 TL Vanille oder geriebene Zitronenschale in den Teig, das gibt Tiefe und Frische. Eine kleine Prise Muskat macht den Apfel erwachsener, ein Löffel Rum im Teig sorgt für Aroma und zarte Poren, weil Alkohol schneller verdampft. Seien wir ehrlich: Niemand temperiert zu Hause Öl auf 175 Grad und wartet geduldig neben dem Topf – der Airfryer nimmt dir diese Rolle still ab.
„Die Heißluft macht, was wir am Jahrmarkt lieben – nur ohne die Schwere.“
- Ringe 1–1,5 cm dick schneiden, Kerngehäuse sauber ausstechen.
- Teig kurz rühren, 10 Minuten ruhen lassen, dann fließt er besser.
- Airfryer auf 185–190 °C vorheizen, Korb leicht ölen.
- 6–9 Minuten backen, nach 3–4 Minuten wenden.
- Erst nach dem Backen in Zimtzucker wälzen, nicht vorher.
Was bleibt – und worüber man spricht
Solche Rezepte bleiben nicht, weil sie perfekt sind, sondern weil sie Geschichten auslösen: vom ersten Kirmesbesuch, vom Apfelkuchen der Oma, vom Duft, der vom Flur in die Küche zieht. Airfryer-Apfelkrapfen sind kein Wettbewerb, sie sind eine Einladung, den Abend doch noch warm enden zu lassen, selbst wenn die To-do-Liste nicht komplett ist. Teile sie im Büro, packe zwei für den Spaziergang ein, nimm sie als Dessert zur Suppe, die du sowieso kochst. **Am Ende zählt, dass ein einfacher Apfel einen ganzen Tisch zusammenbringt.** Und wenn beim nächsten Mal jemand fragt, wie das so schnell ging, reicht ein Schulterzucken und ein Lächeln – die besten Rezepte passen auf eine Serviette.
| Kernpunkt | Detail | Interesse für den Leser |
|---|---|---|
| Temperatur & Zeit | 185–190 °C, 6–9 Minuten, nach der Hälfte wenden | Schnell, planbar, gleichmäßige Bräune ohne Ölgeruch |
| Teig-Balance | Mehl, Ei, Sprudel, 1 TL Backpulver, Prise Salz; 10 Minuten ruhen | Luftige Kruste, saftiger Kern, simple Zutaten aus dem Vorrat |
| Apfelsorten | Boskoop/Elstar für Säure, Jonagold für Süße, 1–1,5 cm dicke Ringe | Mehr Aroma, bessere Struktur, weniger Bruch beim Wenden |
FAQ :
- Welche Apfelsorte eignet sich am besten für Apfelkrapfen im Airfryer?Säuerliche Sorten wie Boskoop oder Elstar liefern die schönste Balance aus Frische und Süße, bleiben formstabil und fallen beim Wenden nicht auseinander.
- Muss ich die Apfelringe vorher schälen?Nein. Mit Schale gibt’s mehr Biss und Farbe, ohne Schale wird’s homogener. Beides klappt, wichtig ist die gleichmäßige Dicke der Ringe.
- Warum werden meine Krapfen nicht knusprig?Oft ist der Korb zu voll, die Temperatur zu niedrig oder der Teig zu dick. Vorheizen hilft, ebenso ein Hauch Öl am Korb und das Wenden nach 3–4 Minuten.
- Kann ich die Krapfen vorbereiten und aufwärmen?Ja, kurz bei 170 °C 2–3 Minuten auffrischen, dann wieder in Zimtzucker wälzen. Frisch sind sie unschlagbar, warm vom Gerät sind sie am glücklichsten.
- Geht das auch ohne Ei oder mit veganem Teig?Klar: Ersetze das Ei durch 1 EL Apfelmus oder 1 EL Stärke + 1 EL Wasser. Pflanzliche Milch funktioniert, Sprudelwasser sorgt weiterhin für Luftigkeit.









