Tierarzt-Warnung: Warum Sie Hundepfoten nach dem Gassihen sofort waschen müssen

Tierarzt-Warnung: Warum Sie Hundepfoten nach dem Gassihen sofort waschen müssen

Eine unscheinbare Pfote, vier Ballen, ein bisschen Straßendreck – und doch steckt darin mehr Stadt, mehr Natur, mehr Chemie als wir wahrhaben wollen. Tierärztinnen schlagen Alarm: Was nach dem Gassigehen an Hundepfoten klebt, kann reizen, vergiften, krank machen. Nicht morgen, sondern jetzt gleich – an der Türschwelle, am Waschbecken, mit lauwarmem Wasser. Keine große Sache. Aber eine wirksame.

Der Hund sitzt, leckt konzentriert zwischen den Zehen, als wäre genau dort der Tag hängen geblieben. Ich knie mich hin, hebe die Pfote, entdecke winzige Rötungen, ein Haar, das quer liegt, und eine Schicht, die aussieht wie Zucker, nur dass es **Streusalz** ist und brennt.

Ein Bus bremst draußen, feuchte Luft drückt durch die Tür, irgendwo klappert eine Mülltonne. Das alles liegt jetzt auf diesen Ballen, warm durchblutet, dünn geschützt, voller winziger Risse vom langen Laufen. Ich hole eine Schüssel, das Wasser schimmert matt, und plötzlich ist dieser Moment sehr klar: Jedes Lecken bedeutet Schlucken. Jede Sekunde zählt.

Es klebt an den Pfoten.

Gefahr an der Leine: Was an Pfoten wirklich hängt

Pfoten sind Antennen. Sie sammeln, was die Straße hergibt: Salzreste, Ölfilme, winzige Glassplitter, Pollen, Pestizide vom Feldrand. Zwischen den Zehen bleiben Körnchen stecken, die Haut quillt an, es reibt, es entzündet sich. Im Sommer brennt **heißer Asphalt**, im Winter saugt Salz Feuchtigkeit aus der Haut. Und der Hund? Er reagiert instinktiv: lecken, beruhigen, weitermachen.

Tierärzte erzählen von Hunden, die nach zwei Winterspaziergängen plötzlich lahmen, weil Salz in eine kleine Schürfwunde gezogen ist. Eine Hündin aus dem Park bekam Durchfall, nachdem sie nach der Runde an den Pfoten aus einer Pfütze geleckt hatte. Ein junger Rüde zeigte rote, geschwollene Zwischenräume, nachdem er am Feldweg durch frisch gespritzte Ränder gelaufen war. Im Wartezimmer sitzen dann viele Halter mit demselben Blick: Das kam doch nur von draußen.

Die Logik dahinter ist schlicht. Pfoten sind warm, leicht feucht, ein Magnet für Schmutz und Keime. Salze ziehen Wasser, trocknen die Haut, fördern Mikrorisse – durch diese können Reizstoffe tiefer eindringen. Beim Lecken gelangen Rückstände direkt in den Magen-Darm-Trakt. Das macht Übelkeit, reizt die Schleimhäute, schwächt. Pfützen voller Keime sind nochmal ein eigenes Kapitel, vor allem wenn die Pfote kleine Schnitte hat. So entsteht aus einem Spaziergang eine stille Belastung.

Richtig waschen – schnell, sanft, alltagstauglich

Die Methode ist ein kleines Ritual an der Tür. Eine flache Schüssel mit lauwarmem Wasser, ein weiches Tuch, zwei Minuten Zeit. Erst lose Krümel abstreifen, dann jeden Ballen kurz eintauchen, mit dem Tuch zwischen den Zehen entlangfahren, nicht rubbeln. Nur bei starkem Schmutz ein wenig mildes Hundeshampoo verwenden, gründlich ausspülen. Zum Schluss abtupfen, besonders die Zwischenräume. Die paar Minuten am Waschbecken sind ein kleines Versprechen an dein Tier.

Fehler passieren aus lauter Eile. Zu heißes Wasser reizt, ein harter Duschstrahl erschreckt und trocknet aus, Menschen-Shampoo stört den pH-Wert. Feuchttücher mit Parfum lassen oft Rötungen zurück. Und wer die Pfoten nass in den Winter schickt, riskiert Risse. Wir kennen alle diesen Moment, in dem man denkt: Ach, heute geht’s ohne. Seien wir ehrlich: Niemand macht das wirklich jeden Tag. Ein Korb an der Tür mit Tuch, Schüssel und Pfotenbalsam hilft, aus der Ausnahme eine Gewohnheit zu machen.

Eine Stimme aus der Praxis bleibt hängen:

„Pfoten sind wie Kinderhände – sie berühren alles und landen als Nächstes im Mund.“

Für Zuhause bewährt sich eine kleine Pfoten-Station:

  • Flache Schale + lauwarmes Wasser
  • Weiches, saugfähiges Handtuch
  • Mildes, unparfümiertes Hundeshampoo (sparsam)
  • Pfotenbalsam für trockene Ballen
  • Kleine Pinzette für Dornen/Grannen

Ein Ritual, das Nähe schafft – und Krankheiten fernhält

Pfotenwaschen ist mehr als Hygiene. Es ist ein kurzer Check-in: Stimmt der Gang, zuckt der Hund bei Druck, steckt ein Dorn, riecht etwas metallisch? Wer täglich zwei Minuten hinspürt, erkennt früh, was später teuer wird. Das kleine Abtrocknen wird schnell zu einem beruhigenden Moment, der Hund lehnt sich an, atmet tiefer, vertraut. Und vielleicht ist das der eigentliche Gewinn: Nähe, die schützt, bevor etwas wehtut. Manche schreiben im Chat der Gassi-Gruppe, welche Wege heute voller Split sind – andere teilen Tipps für Pollenzeiten. So entsteht aus Wasser und Tuch eine Routine, die sich rumspricht.

Kernpunkt Detail Interesse für den Leser
Chemische Rückstände Streusalz, Ölfilme, Spritzmittel reizen Haut und Magen-Darm Weniger Entzündungen, weniger Tierarztkosten
Keime aus Wasser und Erde Bakterien und Parasiten gelangen beim Lecken in den Körper Schutz vor Durchfall, Erbrechen, Infektionen
Mikroverletzungen Risse durch Trockenheit und Hitze werden zu Eintrittspforten Schmerzfrei laufen, besserer Alltag für den Hund

FAQ :

  • Wie oft sollte ich die Pfoten waschen?Nach jedem Spaziergang kurz abspülen oder abwischen, besonders nach Stadtwegen, Winterrunden und Feldrändern. Bei trockenen, sauberen Pfaden reicht manchmal ein gründliches Abtrocknen.
  • Reicht Wasser oder brauche ich Shampoo?Wasser genügt an den meisten Tagen. Ein mildes Hundeshampoo nur bei hartnäckigem Schmutz einsetzen und immer gründlich ausspülen.
  • Was tun bei Rötungen oder kleinen Rissen?Lauwarm spülen, sanft trocknen, dünn Pfotenbalsam auftragen. Bei Blut, Schwellung, Fieber oder Lahmheit die Tierarztpraxis kontaktieren.
  • Sind Feuchttücher eine gute Idee?Nur unparfümiert, ohne Alkohol und pH-neutral. Für unterwegs praktisch, zuhause ist Wasser schonender. Tücher nicht in die Toilette werfen.
  • Muss ich im Sommer auch waschen?Ja, wegen Pollen, Staub, Herbizidresten und heißem Belag. Kurzes Kühlen nach heißem Asphalt entlastet die Ballen und verhindert Lecken.

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