Schnee prasselt gegen die Scheiben, der Wind schiebt Flocken unter die Fensterbank. Ein Handgriff kann die Wärme halten – oder sie gehen lassen. Also: Fensterläden hoch oder runter?
Ich stehe am Fenster, ziehe den Rollladengurt, lausche dem dumpfen Rattern und spüre, wie die Luft dahinter ruhiger wird. Beim Nachbarn gegenüber bleiben die Lamellen offen, warmes Licht flackert, und ich frage mich, wer von uns beiden heute Nacht weniger heizen musste. Diese Stille hat Gewicht. Später, als die Flocken dichter fallen, bildet sich am Sims ein weißer Wall, der wie eine kleine Daunendecke wirkt. Ich lege die Hand an die Scheibe: kühl, aber nicht eiskalt. Drinnen hält sich die Wärme, draußen arbeitet die Kälte. Irgendwo dazwischen entscheidet sich, wie viel Energie wir durch die Fenster verlieren. Die Frage klingt simpel.
Fensterläden bei Schneefall: oben oder unten?
Geschlossene Außenläden schaffen einen ruhigen Luftspalt vor der Scheibe. Diese stehende Luft wirkt wie eine zusätzliche, unsichtbare Decke und bremst den Wärmefluss deutlich. Offene Lamellen lassen Wind und Schneeverwirbelungen dicht an das Glas – die Oberfläche kühlt stärker aus, der Heizkörper darunter arbeitet härter.
Ein Beispiel aus der Praxis: In einem Altbau mit Doppelglas sank der nächtliche Wärmeverlust spürbar, als die Bewohner die Rollläden konsequent schlossen. Das Thermometer am Fensterbrett zeigte morgens etwa 1 bis 2 Grad mehr als an Tagen mit offenen Lamellen. Das ist kein Laborwert, eher ein „Wohnzimmer-Experiment“, doch genau das fühlt man in der Heizkostenabrechnung.
Physikalisch ist die Sache klar: Wärme wandert vom Warmen ins Kalte, und Wind beschleunigt das, indem er die dünne Warmluftschicht am Glas ständig abstreift. Ein geschlossener Laden reduziert diesen Effekt, Schnee vor dem Laden wirkt sogar als zusätzlicher Puffer. Kritisch wird es nur, wenn nasser Schnee verklumpt und die Lamellen blockiert – dann hilft ein kleiner Spalt, um Druck zu mindern.
So nutzt man Fensterläden klug – im Schneefall und an klaren Frosttagen
Die einfache Regel: tagsüber öffnen, nachts schließen. Sonne ist kostenlose Heizenergie, selbst bei tiefem Winterlicht. Wird Schneefall angekündigt, die Läden am Abend komplett runterlassen; bei Sturm und Nassschnee einen Fingerbreit Luft lassen, damit nichts verkantet. Innen helfen schwere Vorhänge als zweite Schicht – der Effekt addiert sich.
Häufige Fehler passieren aus Gewohnheit. Läden halb schließen liefert weder echten Windschutz noch Ruhe, und es klappert. Fenster dicht zugezogen, aber nie kurz gelüftet, führt zu Kondenswasser und kalten Scheiben. Seien wir ehrlich: Niemand prüft jeden Tag Dichtungen oder Rollladenkästen. Ein Mal im Winter reicht oft, um Spalten zu finden, die wie Mini-Kamine arbeiten.
Man spürt die Wirkung schnell, wenn es draußen knirscht und drinnen ruhiger wird.
„Seit wir die Läden abends konsequent schließen, ist das Wohnzimmer fühlbar „weicher“ – weniger Zug, weniger Heizungslärm, mehr Ruhe.“
- Abends: Läden schließen, Vorhänge zu – davor 5 Minuten stoßlüften.
- Bei Nassschnee: kleinen Spalt lassen, morgens Schnee von den Lamellen wischen.
- Rollladenkasten abdichten oder dämmen, Zugluftstopper am Sims nutzen.
- Tagsüber Sonne reinlassen, auch wenn es nur eine Stunde ist.
- Feuchte Scheiben? Kurz lüften, erst dann schließen.
Was wirklich zählt: das Zusammenspiel aus Licht, Luft und Lamellen
Fensterläden sind kein Wundermittel, aber sie machen die Physik im Alltag ein Stück freundlicher. Geschlossen in kalten Nächten, geöffnet bei Wintersonne: So holt man die kleinen Gewinne, die sich über Wochen summieren. Wer das mit dichten Rahmen, schweren Vorhängen und kurzen Lüftungsfenstern kombiniert, baut aus einfachen Handgriffen einen spürbaren Wärmeschutz.
Wir kennen alle diesen Moment, in dem man am Abend am Gurt zieht und hofft, dass es drinnen schnell gemütlich wird. Genau dort entsteht Routine: nicht perfekt, sondern gut genug, um Komfort und Kosten besser auszubalancieren. Ein Zuhause, das weniger zieht, klingt anders – leiser, fester, wärmer.
Vielleicht reden wir zu selten über das, was man sofort spürt: weniger kalte Füße am Morgen, weniger Heizkörper, die „aufdrehen“ müssen, weniger müdes Licht am Fenster. Teilen Sie Ihre Tricks mit den Nachbarn, beobachten Sie, was Ihr Haus mag. Kleine Systeme reagieren auf kleine Signale. Man muss sie nur einmal hören.
| Kernpunkt | Detail | Interesse für den Leser |
|---|---|---|
| Läden nachts schließen | Luftspalt bremst Wärmeverlust, weniger Windkühlung am Glas | Sofort spürbare Wärme, geringere Heizkosten |
| Tagsüber Sonne nutzen | Läden und Vorhänge öffnen, solare Gewinne reinlassen | Kostenlose Wärme ohne Technikwechsel |
| Kleine Wartung, große Wirkung | Rollladenkasten abdichten, kurze Lüftungsfenster, Nassschnee abkehren | Mehr Komfort, weniger Zugluft, Schutz vor Feuchte |
FAQ :
- Soll ich bei starkem Schneefall die Läden ganz schließen?Ja, denn der Luftspalt isoliert. Bei schwerem, nassem Schnee einen kleinen Spalt lassen, damit nichts verkantet, und morgens den Schnee abwischen.
- Bringen Innenvorhänge wirklich etwas?Schwere, dicht gewebte Vorhänge reduzieren spürbar Zugluft an kalten Scheiben und ergänzen den Effekt der Außenläden.
- Was ist mit modernen Dreifachfenstern – brauche ich Läden noch?Die Fenster dämmen besser, doch Läden addieren Windschutz, Verdunkelung und Ruhe. Im Sturm oder bei klarer Frostnacht bleibt es innen konstanter.
- Kann Feuchtigkeit hinter geschlossenen Läden schaden?Nur wenn die Scheiben innen dauerhaft feucht sind. Kurz stoßlüften, dann schließen – so bleibt die Luft trocken und die Scheibe wärmer.
- Wie groß ist der Effekt in Zahlen?Je nach Fensterqualität spürbar: oft 1–2 °C mehr am Fensterbrett und ein ruhigeres Raumklima. Die Heizleistung springt weniger stark an.









